Lymphologie
Wenn die Beine anschwellen, die Knöchel verschwinden und man das Gefühl hat „Elefantenbeine“ zu haben, dann kann ein sogenanntes Lymphödem der Grund sein. Auch die oberen Extremitäten können hiervon betroffen sein. Ursache hierfür ist eine Abflussstörung des Lymphsystems. Diese kann erblich bedingt sein oder durch äußere Einwirkungen wie Unfälle oder Operationen verursacht werden. Die Betroffenen haben bis zur richtigen Diagnose und der entsprechenden Therapie oft einen langen Leidensweg und viele Arztbesuche hinter sich.
Ein unbehandeltes Lymphödem kann zu schweren Sekundärschäden des gestauten Gewebes führen. Aus diesem Grund beraten und versorgen wir Sie mit flachgestrickten Kompressionsstrümpfen.
Wenn Sie sich gesund ernähren, Ihre Oberschenkel jedoch immer mehr an Umfang gewinnen oder Sie den Eindruck bekommen, dass ihre Oberschenkel proportional nicht zu ihrem schmalen Oberkörper passen, kann dies ein Hinweis auf ein Lipödem sein. Eine Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft und sehr schmerzhaft sein kann. Eine gut sitzende Versorgung mit Kompressionsstrümpfen ist hierbei für das tägliche Tragen und das Wohlbefinden von enormer Bedeutung. Unser Team ist seit vielen Jahren darauf spezialisiert aus der Vielzahl der möglichen Versorgungsformen die passende auszuwählen und individuell anzupassen. Hierfür nehmen wir uns gerne die nötige Zeit, leisten Hilfe zur Selbsthilfe und arbeiten mit spezialisierten Herstellern zusammen.
Ergänzend bieten wir spezielle Pflegeprodukte für Haut und auch für die Bestrumpfung an.
Wir möchten, dass Sie sich wohl fühlen!
INFO
Krankhafte Gewebeveränderungen im Bereich der Lymphologie stellen für die Betroffenen oft gleichermaßen eine physische wie psychische Belastung dar. Diagnosen wie Lip- oder Lymphödem stellen das Selbstwertgefühl und die Akzeptanz des eigenen Körpers erstmal auf eine harte Probe.
Dennoch können wir helfen, den Alltag mit der Erkrankung zu erleichtern und ihre Therapie auf ein ganz neues Level zu bringen.
Wir bieten
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• Maßnahme und Beratung der möglichen Versorgungsformen
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• Narbenversorgung
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• Erläuterungen von Diagnosen
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• Haus- oder Klinikbesuche
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• Maßnahmen bei Ihrem Lymphtherapeuten nach der Lymphdrainage
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• Abwicklung mit der Krankenkasse
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• Passformkontrollen
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• Beratung über Haut- und Materialpflege
Häufig gestellte Fragen
Unser Lymphgefäßsystem ist die Stoffwechselautobahn unseres Körpers. Es ist vorstellbar als ein Netz, das im ganzen Körper verteilt und unter anderem dafür zuständig ist Stoffwechselprodukte abzutransportieren. Das Lymphödem beschreibt hierbei eine pathologische Einschränkung dieser Transportkapazität der Lymphgefäße. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Lymphödemen. Die anlagenbedingte Lymphgefässschädigung, die in der Regel ausschließlich die Beine betrifft, wird als das primäre Lymphödem bezeichnet. Diesbezüglich sind die Lymphbahnen oder Lymphknoten häufig nicht richtig ausgebildet. Zum anderen bezeichnet das sekundäre Lymphödem eine Pathologie, die erst im Laufe des Lebens auftritt und somit als erworben gilt. Auslöser hierbei können unter anderem Operationen, Infektionen oder Verletzungen sein. Beide Arten dieser Lympherkrankung resultieren in einem Stau der Lymphflüssigkeit durch den mangelnden Abtransport der Stoffwechselprodukte. Hierdurch entsteht eine Einlagerung dieser Flüssigkeit im Gewebe der Haut.
Die Diagnostik hierbei besteht aus der Prüfung des so genannten Stemmer’schen-Zeichens. Dies ist ein klinisches Zeichen für das Vorliegen eines Lymphödems. Das Stemmer‘sche-Zeichen wird als positiv erachtet, wenn es nicht möglich ist, die Haut an den Vorfüßen mittels einer Kneifbewegung leicht anzuheben. Hierbei wird die Haut über der zweiten Zehe mit Daumen und Zeigefinger leicht angehoben. Wenn die Haut sich nicht oder nur schwer abheben lässt, spricht man von einem Anzeichen für ein Lymphödem. Ein negatives Stemmer-Zeichen schließt dies jedoch nicht vollständig aus. Vertiefte, natürliche Hautfalten an den Gelenken, Schwellungen an Fuß- und Handrücken, sowie pralle Haut können ebenfalls auf das Vorliegen eines Lymphödems hinweisen.
Das Lipödem bezeichnet eine Fettverteilungsstörung bei der es sich um eine pathologisch veränderte Vermehrung der Fettzellen handelt. Eine eindeutige Ursache für die Entstehung eines Lipödems konnten Experten bisher nicht feststellen. Vermutungen deuten jedoch darauf hin, dass die Ursache hormoneller Natur ist, da fast ausschließlich Frauen an dieser Pathologie erkranken.
Lipödeme treten stets in Form von symmetrischen Schwellungen auf, wobei es zu „säulenartigen“ Veränderungen und Deformierungen der Beine kommt. Lipödeme sind sehr schmerzempfindlich gegenüber Druck und Berührungen. In schweren Fällen kann bei den Betroffenen bereits durch eng anliegende Kleidung Schmerzen verursacht werden. Oft bleiben Lipödeme über viele Jahre unerkannt. Erst wenn Sport und Diäten keine Erfolge bringen, suchen die Betroffenen in der Regel ärztlichen Rat.
Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen anhand derer man ein Lipödem von einem Lymphödem unterscheiden kann. Um Ihnen einen guten Überblick zu geben, in welchen Punkten sich diese beiden Pathologien unterscheiden, haben wir Ihnen eine kurze Übersicht zusammengestellt. Dabei ist zu beachten, dass das Auftreten einer Mischform, also die Kombination beider Erkrankungen, ebenfalls möglich ist. Diese Mischform, die in der Medizin als Lipo-Lymphödem bezeichnet wird, entsteht häufig, wenn ein Lipödem über einen längeren Zeitraum unbehandelt bleibt und dadurch der Lymphtransport beeinträchtigt wird. Bei jeder Art eines Ödems ist es demnach wichtig, so schnell wie möglich mit der Therapie zu beginnen. Wenden Sie sich bei Verdacht auf ein Lip- oder Lymphödem an Ihren Facharzt, um einen erfolgreichen Verlauf Ihrer Lymphtherapie zu gewährleisten!
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Lymphödem |
Lipödem |
Symmetrie |
Die Schwellung bei einem Lymphödem tritt in der Regel asymmetrisch auf. |
Die pathologische Vermehrung der Fettzellen tritt immer symmetrisch auf. |
Druckempfindlichkeit |
Keine erhöhte Druck- oder Schmerzempfindlichkeit zu vermerken. |
Betroffene haben eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Berührungen und extern ausgeübten Druck und empfinden diese als sehr schmerzhaft. |
Stemmer’sches Zeichen |
Das Stemmer’sche Zeichen fällt positiv aus: Über dem Zehen bzw. Fingerrücken lässt sich keine Hautfalte abheben. |
Das Stemmer’sche Zeichen fällt negativ aus: Über dem Zehen bzw. Fingerrücken lässt sich eine Hautfalte abheben. |
Hämatomneigung |
Betroffene neigen weniger zu blauen Flecken. |
Betroffene klagen häufig über eine sehr hohe Neigung zu blauen Flecken. |
Entzündungen |
Die Haut ist sehr anfällig für Entzündungen, bis hin zu Erysipelen (Wundrosen). |
Entzündungen und Hautirritationen treten eher selten auf. |
Befall der oberen Extremitäten |
Hände und/oder Füße können ebenfalls vom Lymphödem betroffen sein. Die Schwellungen der Extremitäten reicht bis zu den zehen- bzw. Fingerkuppen. |
Füße & Hände sind ödemfrei. Hierbei reicht das Lipödem bis zu den Knöcheln bzw. bis zu den Handgelenken. |
Daumentest |
Drückt man den Daumen in die Schwellung, bleibt die Vertiefung häufig für längere Zeit bestehen |
Daumentest ist durch erhöhte Druckempfindlichkeit oftmals nicht möglich und fällt bei der Durchführung negativ aus. |
Bei der Therapie von lymphologischen Erkrankungen werden Kompressionsstrümpfe vom Arzt verschrieben, die im Flachstrickverfahren hergestellt werden. Diese Kompressionsversorgungen haben zum Ziel, das Fortschreiten eines Ödems zu verlangsamen oder zu verhindern, indem sie eine erneute Bildung eines „Lymphstaus“, z.B. nach erfolgter Lymphdrainage, unterbinden. Das Herstellungsverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass unterschiedliche Umfänge bei gleichbleibender Maschengröße erzielt werden. Diese variable Anzahl der Maschen resultiert zwar in einer geringeren Elastizität des Gestricks, ermöglicht jedoch eine hohe Stabilität der Strumpfwand, um der Wiedereinlagerung dieser Lymphflüssigkeit effektiv entgegenzuwirken. Da das Ausmaß und die Therapie bei einem vorliegenden Ödem höchst individuell sind, handelt es sich größtenteils um Maßanfertigungen dieser Strümpfe. Die Maßnahme, bei der nicht nur Haut- sondern zusätzlich Zugmaße benötigt werden, unterscheidet sich wesentlich von der Maßnahme der rundgestrickten Strümpfe. Hierbei wird zunächst in die Länge und dann in die Breite gestrickt, bevor die beiden Seitenenden zusammengenäht werden. So entsteht das typische Erkennungsmerkmal der flachgestrickten Versorgungen, die Naht auf der Rückseite des Strumpfes.